[1] Vgl. K. Hohmann, Vom Theodorianischen Ensemble bis zur Theologischen Fakultät der Gegenwart: Bau- und Nutzungsgeschichte, in: J. Meyer
zu Schlochtern (Hg.), Die Academia Theodoriana. Von der Jesuitenuniversität zur Theologischen Fakultät Paderborn 1614–2014, Paderborn 2014, 435–459, hier: 435–437; F. Schröder, Geschichte der Wasserversorgung der Stadt Paderborn [Manuskript masch.], Paderborn 1981; U. Melzer, Historische Formen der Wasserversorgung in den Städten des ehemaligen Hochstifts Paderborn (Denkmalpflege und Forschungen in Westfalen 28), Bonn 1995, 72–88, hier: 124.
[2] So habe Fürstbischof Dietrich nach Klaus Hohmann persönlich die Pläne für das Quadrum entworfen, vgl. Hohmann, Bau- und Nutzungsgeschichte (s. Anm. 1), 438.
[3] Die Umsetzung entsprechend scharfer Dekrete des reformwilligen Fürstbischofs zum zweifelhaften Lebenswandel des Diözesanklerus versuchte das Paderborner Domkapitel aktiv zu unterlaufen. So eskalierte der im Jahr 1602 ausgebrochene „Agenden-Streit“ (1602–1608) im Oktober 1603 in der bischöflichen Absetzung des Domdechanten Arnold von der Horst. – Vgl. S. Ehrenpreis/G. Horstkemper, Paderborn im Zeitalter der frühmodernen Landesherrschaft und der Konfessionalisierung, in: F. Göttmann/K. Hüser/J. Jarnut (Hg.), Paderborn – Geschichte der Stadt in ihrer Region. Band 2: Frühe Neuzeit, Paderborn 1999, 61–147, hier: 139–146; H. J. Brandt/K. Hengst, Geschichte des Erzbistums Paderborn. Band 2: Das Bistum Paderborn von der Reformation bis zur Säkularisation 1532–1802/21, Paderborn 2007, 204ff.
[4] Vgl. S. Ehrenpreis/G. Horstkemper, Paderborn im Zeitalter der frühmodernen Landesherrschaft und der Konfessionalisierung, in: F. Göttmann/K. Hüser/J. Jarnut (Hg.), Paderborn – Geschichte der Stadt in ihrer Region. Band 2: Frühe Neuzeit, Paderborn 1999, 61–147, hier: 134.
[5] Vgl. ebd., 127–131, 139–144.
[6] Vgl. Hohmann, Bau- und Nutzungsgeschichte (s. Anm. 1), 438.
[7] Vgl. ders., Die Wasserkünste der Jesuiten und der Kapuziner an den Paderquellen, in: Die Warte 164 (2014) 23–28, hier: 23.
[8] Vgl. Erbpachtbrief vom September 1517, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 2r–2v. Die umseitige Beschriftung der Pachturkunde als Kopie eines „Kauffbrieffs“ der Pickelei ist – bewusst oder unbewusst – zumindest irreführend (vgl. ebd., fol. 3v).
[9] Vgl. Pachtbrief der „Anna Tylen aus Geseke“ vom 3. Mai 1599, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 4r–4v, der notariell auf dem Paderborner Rathaus besiegelt worden ist.
[10] J. Sander S. J., Geschichte des Jesuitenkollegs in Paderborn 1580–1659 (SQWFG 64), Paderborn 2011, 295.
[11] „Der andere Grund war, dass eben diesen Platz Dethard Cropp für 20 Jahre gepachtet hatte und die Domherren sich sehr darüber ärgerten, dass er hier Pächter war, und sie wollten, dass er von diesem Besitz weiche.“ (Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs [s. Anm. 10], 295–297)
[12] Der Pächter der Stadtwaage wurde vom Rat vereidigt. Er erhielt nach dem Umbau des Rathauses (ab 1617) dort eine eigene Wohnkammer für sich und seine Familie zugewiesen, woraus sich die besondere Nähe des Amtsinhabers zur Bürgerschaft ergab. – Vgl. A. Neuwöhner, Den Kampf um die Freiheit verloren? Verwaltung und Finanzen der Stadt Paderborn im Spannungsfeld von städtischer Autonomie und frühmodernem Staat (Studien und Quellen zur
Westfälischen Geschichte 48), Paderborn 2004, 137f.
[13] Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs (s. Anm. 10), 297.
[14] Das Übertragungsdokument an die Jesuiten unterschrieb seine Ehefrau Gertrud Kropp, „weill mein Man Dethardt wegen Krancheitt seines Heupts nitt schreiben konnen“ (EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 6r).
[15] Capsula P I […] N. 5, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 1r.
[16] Jesuitenchronik 1603: „[…] Diese [Pickelei] besaß als Eigentum Anna Tülen, die versprochen hatte, die Pickelei für einen Preis von 51 Talern unseren Mitbrüdern zu verkaufen.“ (Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs [s. Anm. 10], 295) Die besitzrechtliche Unterscheidung zwischen „Kauf“ und „Pacht“ wird im Gegensatz zur Aktenüberlieferung der Jesuiten von Sander nicht immer trennscharf vorgenommen. So handelte es sich bei den diversen Transaktionen
zur Pickelei der Jahre 1599–1603 tatsächlich um eine Elocatio Domus et Horti pickeliae, und nicht um einen zeitlich unbegrenzten Immobilienerwerb. – Zitiert nach Capsula P I […] N. 4, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 1r.
[17] Vgl. allgemein R. Decker, Der Kampf um Paderborn. Bischof Dietrich von Fürstenberg und die städtische Opposition 1600–1604 (Paderborn. Geschichte in Bildern – Dokumenten – Zeugnissen 6), Paderborn 1996; B. Braun, Paderborn nach 1604, in: Göttmann/Hüser/Jarnut (Hg.), Paderborn (s. Anm. 4), 149–199, hier: 150–154.
[18] Vgl. Decker, Kampf um Paderborn (s. Anm. 17), 38f.
[19] Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs (s. Anm. 10), 343f.
[20] Vgl. ebd., 345f.
[21] Vgl. ebd.
[22] Vgl. Etzliche Vrsachen, warumb vff deß Hocherwürdigen vnsers gnedigen Fürsten und Hern[…], o. D. EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 30, fol. 11r–11v.
[23] Ebd., fol. 11v.
[24] Vgl. den Beitrag von S. Gai und R. Süße in diesem Heft.
[25] Vgl. Hohmann, Bau- und Nutzungsgeschichte (s. Anm. 1), 441.
[26] Quittung vom 20. November 1617, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 8r.
[27] Auf einem Paderborner Landtag wurde im Mai 1797 u. a. darüber debattiert, ob man nicht das alte „Waschhauß, die Pickeley genannt“, die sich bis 1773 im Besitz des Jesuitenkollegs befand, zur Errichtung eines neuen „Hospital Hause für arme Kranke“ nutzen könne (vgl. Korrespondenz zwischen Fürstbischof Franz Egon von Fürstenberg und der „Exjesuitenkommission“, 17.–20. Mai 1797, EAB Pb, Studienfonds, Akten V, Nr. 24, fol. 3r–5v). Der Paderborner Bistumshistoriker Georg Joseph Bessen hielt in seiner Materialsammlung hierzu knapp fest: „Im Mai 1797 suchte man das Universitätshaus um die Pickelei zu bringen, und wünschte im selben ein Armenhospital anzulegen.“ (Collectanea ad historiam Paderbornensem spectantia, EAB Pb, Studienfonds, Pa 098, 382)
[28] Vgl. Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs (s. Anm. 10), 493.
[29] „Hoppen Scheuren auff der Pickeley wie sie Hermanno Gärdener ist verkaufft gewesen Ao. 1626. 21. Januarij“ (EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 9r–10r).
[30] Vgl. Dem Collegio geschehene Kauff Verschreibung […], 14. März 1626, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 11r–13v.
[31] Der Kaufbrief spricht von „fünfzig Rthl.“, welche das Paar „auß ihren gutteren zu bezahlen nicht vermochten“ (EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 11v).
[32] Auffällig ist, dass Heidenreich Pontanus („Heidenrici Pontani“), Sohn und Nachfolger des Paderborner Buchdruckers Matthäus (ca. 1565–1622), im Kaufbrief neben Matthäus Bödecker als zweiter bürgerlicher Zeuge genannt wird. – Vgl. EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 13r. Die erste Paderborner Druckerfamilie belieferte u. a. die Jesuitenuniversität und das Gymnasium mit zahlreichen Druckwerken, welche die Patres dort in Auftrag gaben. Ihre
Werkstatt lag zudem in unmittelbarer Nachbarschaft des Jesuitenkollegs am Kamp. – Vgl. M. Kohle, Familie Pontanus und ihr Druckwerk. Neuigkeiten zur ersten Paderborner Offizin, in: WestfZs 156 (2006) 369–375.
[33] Vgl. die Schilderung aus Sicht der Jesuiten bei Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs (s. Anm. 10), 547–551.
[34] Pater Johannes Sander nennt in seinen Annalen das Jahr 1623 wegen der hohen Zahl an Konvertiten „ein Jahr der Bekehrung dieser Stadt“ (ebd., 585).
[35] Chronik, 1624: „Man hatte bis jetzt mehrere Jahre darüber verhandelt, dass eine Wasserleitung von den Paderquellen zum Kolleg gelegt werden sollte, aber viele Verzögerungen traten ein, so dass dieser Plan nie zur Ausführung gebracht wurde. Nachdem nun aber die Hindernisse beseitigt und die Schwierigkeiten überwunden waren, wurde in diesem Jahr erreicht, dass eben dieser Plan genehmigt wurde.“ (ebd., 593).
[36] Vgl. M. Ströhmer, Die Paderborner Wasserkünste als technische Denkmale des europäischen Kulturerbes ECHY 2018, in: WestfZs 169 (2019) 295–318, hier: 304–314.
[37] Am 24. August 1625 wurde der Schulbetrieb am Gymnasium eingestellt und im Oktober das Kolleg vorübergehend geschlossen. – Vgl. Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs (s. Anm. 10), 599.
[38] Chronik, 1624: „Im 26. Jahr [1626] aber hat ein Handwerksmeister mit mehr Erfahrung das schlecht Begonnene [sic] Werk wieder hergerichtet und glücklich vollendet.“ (ebd., 593)
[39] Vgl. Informatio de aquaeductum nostro, seu hydraulica, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 30, fol. 1r.
[40] Vgl. B. Stolte, Abschriften und Regesten von Urkunden und Akten des Studienfonds, EAB Pb, AV Pb, Cod. 169, fol. 100v–101v.
[41] Vgl. Informatio de aquaeductum nostro, seu hydraulica, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 30, fol. 1r..
[42] Stolte, Abschriften und Regesten (s. Anm. 40), fol. 101r.
[43] Nach Franz Schröder wurde das Frischwasser der Jesuitenkunst „aus einer [separaten] Quelle vom Abdinghofe her entnommen.“ (Schröder, Geschichte der Wasserversorgung [s. Anm. 1], 130)
[44] Vgl. Ströhmer, Paderborner Wasserkünste (s. Anm. 36), 312.
[45] Vgl. Schröder, Geschichte der Wasserversorgung (s. Anm. 1), 131; Hohmann, Bau- und Nutzungsgeschichte (s. Anm. 1), 444.