Wasser, Macht und Religion - die „Wasserkunst“ des Jesuitenkollegs

Gewerbe & Handwerk

Hintergrundbild: Kampf um Paderborn 1604 (Romeyn de Hooghe, Public domain, via Wikimedia Commons)

Konfessionelle Spannungen im Zuge der Rekatholisierung (1596 - 1629)

Der Ressourcenkonflikt setzte spätestens mit einer großzügigen Schenkung des Fürstbischofs Dietrich IV. von Fürstenberg (amt. 1585–1618) ein. Der Landesherr übereignete den Paderborner Jesuiten 1593/95 das Gelände des ehemaligen Minoritenklosters (gegr. 1238) am Kamp, von dem die Stadtreformation ihren Ausgang nahm:[1] Vorgesehen war hier, im Herzen der Bürgerstadt, der Neubau eines modernen katholischen Kollegs, eines Gymnasiums und einer Jesuitenuniversität – der ersten in Westfalen. Mit dieser symbolträchtigen Übereignung nahmen die politischen und konfessionellen Spannungen innerhalb der Stadtgesellschaft bis 1600 rasch zu. Auf der altkirchlichen, aber reformwilligen Seite stand die Gesellschaft Jesu unter der Protektion ihres Fürstbischofs Dietrich, der persönlich das Bauvorhaben der Jesuiten plante und finanzstark vorantrieb.[2] Seit seinem Regierungsantritt förderte der Kölner Jesuitenzögling „seinen“ Orden mit dem Ziel, die Rekatholisierung innerhalb der abtrünnigen Bürgerschaft voranzutreiben. Auch gedachte der Reichsfürst nach 1600 ernsthafter, dem Tridentinischen Reformprogramm (1563) beim seiner Ansicht nach verlotterten Diözesanklerus mehr Geltung zu verschaffen.[3] Ihm entgegen standen nahezu geschlossen die traditionsbewussten Stände des Landes. Domkapitel, Ritterschaft und Städte suchten ihre angestammten Freiheiten und Privilegien, die vom Machtanspruch des Fürstbischofs bedroht schienen, auf allen Ebenen zu verteidigen. So zogen im März 1597 enttäuschte Landtagsdeputierte des protestantischen Landadels, die auf mehr Autonomie gehofft hatten, zusammen mit bewaffneten Bürgern zur Baustelle des Paderborner Jesuitenkollegs. Dort machten sie ihrem Protest gegen Dietrich von Fürstenberg lautstark Luft, der in den nächsten Jahren seine Restriktionen in Sachen „Glaubensfreiheit“ noch verstärkte.[4]

Im Zeichen dieses neuen, reformierten Katholizismus strebte der Jesuitenfreund nach familiärem Machtzuwachs. Ein probates Vehikel hierzu war für einen Fürstbischof die Stärkung des frühmodernen Flächenstaats. Ein verstärkter Beamtenapparat von wohlgelittenen Fürstendienern sollte dem Reformwillen des Landesherrn auch auf der untersten Verwaltungsebene Gehör verschaffen. Demnach kann es nicht verwundern, dass sowohl das machtbewusste Domkapitel wie auch die weitgehend zum Luthertum konvertierte Ritterschaft im Schulterschluss mit den protestantischen Stiftsstädten gegen jene frühabsolutistischen Ambitionen ihres Fürsten und Herrn vorgingen.[5]

Dieser im Hintergrund schwelende Verfassungskonflikt, der die religiösen Gemüter auf beiden Seiten erhitzte, spiegelte sich auch im mikroskopischen Ausschnitt des langen Gezerres um den Bau der Jesuitenwasserkunst wider. Urbane Großereignisse wie der „Kampf um Paderborn“ (1602–1604) oder der Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1618) verlängerten künstlich die Wassernot im Jesuitenkolleg auf dreißig und mehr Jahre. Damit mutet dieser frühneuzeitliche Ressourcenkonflikt seltsam modern an: Bereits vor 400 Jahren fochten die Anrainer um strittige Zugangs-, Nutzungs- und Überleitungsrechte für den Quell des Lebens.

 
 
Fürstbischof Dietrich IV. – Kupferstich (Abraham Blooteling, Public domain, via Wikimedia Commons)

Konkurrierende Besitzansprüche im Quellgebiet

Zum besseren Verständnis dieses Ringens um – juristisch ausgedrückt – „gestaffelte Verfügungsrechte“ im Stadtraum, bedarf es zunächst eines Blickes auf das Wassergewinnungsgebiet. Hier, am Oberlauf der Börnepader, stießen um 1600 auf nur wenigen Quadratmetern gleich drei miteinander konkurrierende Besitzansprüche aneinander – eine grundrechtliche Konfliktzone, um deren Abgrenzung und Erweiterung sich die Jesuiten, die Paderborner Bürgerschaft, das Benediktinerkloster Abdinghof und das Domkapitel bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein streiten sollten.

Aufgrund der unzureichenden Versorgung mit Brunnenwasser suchte das Kolleg bereits einige Jahre vor seinem Einzug in den 1605 fertig gestellten Neubau nach einem Ausweg aus der misslichen Lage. Seit der feierlichen Grundsteinlegung von 1596 bemühten sich die Jesuiten zunächst, ihren steigenden Wasserbedarf durch einen Anschluss an die „lutherische“ Stadtwasserkunst zu decken. Doch der mehrheitlich protestantische Rat lehnte die vom Bischof geförderte Ausbreitung der Gesellschaft Jesu im Stadtgebiet strikt ab.[6] Die Bürger nutzten hierbei offenbar ihr Versorgungsmonopol in der Oberstadt als politisches Instrument. So konnten sie nicht nur in symbolischer Hinsicht den mächtigen Neubau der Jesuiten, deren großer Turm in Sichtweite des Rathauses in die Höhe wuchs, trockenlegen. Um diesen Würgegriff zu lockern, planten die Patres vermutlich schon im Sommer 1603, sich von der bürgerlichen Stadtwasserkunst unabhängig zu machen, indem man eine Privatleitung aus dem Paderquellgebiet auf den Kamp legen wollte. Hierfür benötigte das Kolleg aber nicht allein ausreichend Grundbesitz im Quellgebiet, um dort ein Pumpenhaus errichten zu können, sondern auch die Genehmigung des Domkapitels, das die Wasserrechte in Händen hielt. Darüber hinaus galt es, die notwendigen Überleitungsrechte von den Grundbesitzern im Paderquellgebiet zu erwerben. So bedurfte es vor allem der Erlaubnis des protestantischen Rates, unter städtischen Straßen und Gassen eine mehrere hundert Meter lange Steigleitung verlegen zu dürfen. Erst im oberen Abschnitt des Kolleggartens verfügten die Jesuiten wieder unangefochten über ihre Rechte an Grund und Boden.

Die ersten Erfolge des Ordens, sich Bauland an der Börnepader zu sichern, errangen die Patres 1603/04 im politisch aufgeheizten Klima des „Kampfes um Paderborn“. Zunächst erwarb das Kolleg die sogenannte „Pickeley“, zu der ein kleines Inselgrundstück gehörte, das rund 60 Meter oberhalb der Stadtwasserkunst im Grenzbereich der Domimmunität lag. Ihrem Namen nach stand auf dem Grundstück wohl einst eine mittelalterliche Gerberei.[7]

Lageplan Pickelei-Insel (LWL-Archäologie für Westfalen, O.Heilmann/ M. Ströhmer)

Dort hatten die Domherren bereits im Jahr 1517 eine Schleifmühle zum Polieren von  Harnischen („Harnßmollen“) samt Wohnhaus neu errichten lassen. Beide Gebäude wurden zusammen mit einem kleinen Garten dem Waffenschmied Claus Harnswischer und seiner Ehefrau Gertrud in Erbpacht überlassen. Für die Nutzung der Pickelei hatte das Handwerkerpaar dem Domkapitel jährlich an Michaelis (29. September) acht Mark an Grundzins zu zahlen.[8] Im Laufe der nächsten Jahrzehnte gerieten Haus und Garten wohl in bürgerliche Hand. Denn im Mai 1599 verpachtete Anna „Tülen“ oder „Tylen“, die aus Paderborns Nachbarstadt Geseke stammte,[9] ihr „Haus mit einem ganz kleinen Garten und einem Fischteich“[10] für 20 Jahre an den Paderborner Waagemeister Dethard Kropp. Nach Aussage des Chronisten Pater Sander war das Domkapitel über diese Transaktion höchst verärgert.[11] Offenbar interpretierte man die Verpachtung der Pickeleigebäude an einen Bürger[12] als erfolgreichen Versuch der Stadt, auf kirchliches Hoheitsgebiet vorzudringen. Doch bereits vier Jahre später, im August 1603, konnte dieser Gebietsvorstoß der protestantischen Bürgergemeinde rückgängig gemacht werden. Nach Ausweis der Jesuitenchronik gelang es einem „jungen Zögling unserer Schule“[13], die Familie des erkrankten Waagemeisters Kropp[14] zu überreden, die Restlaufzeit seines Pachtvertrags von 15 Jahren auf das Jesuitenkolleg zu übertragen. Am 16. August 1603 erfolgte die notarielle Bestätigung dieser „Translatio omnis juris in pickeliam“[15] – wodurch alle Gebäude auf der Pickelei, wenn auch nicht an das Domkapitel, so doch an eine altkirchliche Institution zurückfielen. Darüber hinaus sicherte sich das Kollegium wohl noch im selben Jahr für 51 Reichstaler ein kirchliches Vorkaufsrecht an Anna Tylens Immobilienbesitz.[16]

Militärische und juristische Konflikte (1604 - 1629)

Kampf um Paderborn 1604 (Romeyn de Hooghe, Public domain, via Wikimedia Commons)

Im Frühjahr 1604 mündete schließlich der städtische Verfassungs- und Konfessionskonflikt im „Kampf um Paderborn“ in eine militärische Konfrontation.[17] Nach nur schwachem Widerstand der Bürger marschierten die fürstbischöflichen Truppen im April 1604 unter ihrem Anführer Graf Johann III. von Rietberg (1566–1625) in Paderborn ein. Nach der spektakulären Hinrichtung des aufständischen Rädelsführers und Bürgermeisters Liborius Wichard (1550–1604) war Ende April 1604 die geistliche wie fürstliche Stadtherrschaft zunächst nach Außen wiederhergestellt. Nur wenige Monate später versuchte der siegreiche Landesherr die mit „katholischen Juristen“[18] neu besetzte Ratsspitze mit den Jesuiten zu versöhnen. Bei einem Gespräch am Januar 1605 kam auch deren Wassernot im Kolleg zur Sprache. Doch eine Lösung der Versorgungsfrage scheiterte auch jetzt noch, nach der vom Bischof vollzogenen „Rekatholisierung“, erneut am Misstrauen der Parteien. Pater Johannes Sander hält das Scheitern dieser Kooperationsgespräche in seiner Chronik nüchtern fest:

„[Am 2. Januar 1605] wurden unsere Mitbrüder von den Bürgermeistern zu einem Essen eingeladen, bei dem der Fürst daran festhielt, dass unsere Mitbrüder mit ihrer Zustimmung unter dem Einsatz eines Wasserbauers auf eigene Kosten aus einer benachbarten Quelle oder aus einem Brunnen durch unterirdische Röhren eine Wasserleitung in unser neues Gebäude leiten dürften […]. Um dieses Werk zu beschleunigen und abzuschließen und um die Röhren zusammenzufügen, ließ Graf Johann von Rietberg auf seine Kosten Erlen fällen und lieferte sie an uns. Doch dieses Vorhaben scheiterte völlig.“[19]

Die Gründe hierfür lagen aber nicht allein bei der nach wie vor störrischen Bürgerschaft. Rat und Gemeinheit verteidigten auch nach ihrer konfessionellen Bereinigung die im November 1604 offiziell verlorengegangene Stadtautonomie. Darüber hinaus sperrte sich nun auch das Domkapitel gegen die Errichtung eines Pumpwerks auf der Pickelei-Insel. Denn zum Ärger der Domherren breiteten sich die Jesuiten nicht nur in der Oberstadt an den Grenzen zur Domfreiheit aus, sondern expandierten auch innerhalb ihres unterstädtischen Immunitätsbezirkes an der Börnepader. Sander spricht hinsichtlich möglicher Motive des Domkapitels, ihnen das Wasserrecht auf der Pickelei zu verwehren, etwas kryptisch von juristischen „Angriffen“, die vor allem vom amtierenden Domscholaster Joachim von Langen († 1608) ausgegangen seien. Dessen Obstgarten lag auf jenem „Damm“, auf dem auch die Stadtwasserkunst stand – und grenzte damit unmittelbar an die von den Jesuiten gekaufte Pickelei. Wegen dieses nicht näher erläuterten Streites um das „kleine Gütchen der Pickelei zwischen den beiden Flüssen“ – gemeint waren die Quellarme der Börne- und Dammpader – ließ das Domkapitel die Jesuiten förmlich vor ihr Gericht laden.[20] Auch wenn sich Chronist Sander nicht konkret über die Inhalte dieser Klage auslässt, kann aufgrund der Vorgeschichte vermutet werden, dass es im Jahr 1605 um strittige Zugangsrechte zum Betriebs- und Pumpwasser der geplanten Jesuitenwasserkunst ging. Ohne die Konzession des Domkapitels, dem kirchlichen Grund- und Wasserherrn, konnte nirgendwo im Quellgebiet ein Pumpenhäuschen errichtet werden. Diese Erfahrung hatte auch die Stadt gut 80 Jahre zuvor machen müssen. Damals, im Jahr 1523, ließ sich die Bürgergemeinde für den Betrieb ihrer neuen Stadtwasserkunst vom Domkapitel ein sehr beschränktes Wassernutzungsrecht verbriefen. Ende 1605 konnte der Streitfall um die Pickelei offenbar außergerichtlich geschlichtet werden,[21] womit den Jesuiten theoretisch der Weg zum eigenen Pumpenhaus wieder offen gestanden hätte. Aber neben der erlangten Absicherung des Wasserzugangs bedurfte es noch der Erteilung von Überleitungsrechten durch die Stadt. Ganz praktisch musste ja die Steigleitung unterhalb der Pflasterung von öffentlichen Gemeindestraßen und bürgerlichen Grundstücken verlegt und von einem Wassermeister künftig gewartet werden. Hier sperrte sich die Stadt jedoch erneut. Dass sich die alteingesessene Bürgerschaft durch die jesuitische Expansion nicht allein konfessionell und politisch, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht bedrängt sah, wurde in den folgenden zwei Jahrzehnten zunehmend deutlich.

Im Angesicht dieser Hindernisse, welche der Realisierung einer eigenen Wasserversorgung im Wege standen, spielten die Rektoren des Kollegs zwischen 1605 und 1623 erneut eine Alternative durch. Nach ihrem Einzug in das neue Kolleggebäude (12. Mai 1605) unternahmen die Jesuiten einen letzten, leider undatierten Versuch, sich an die städtische Wasserleitung anschließen zu lassen. Die Replik der Stadt nennt gleich neun Gründe für ihren abschlägigen Bescheid:[22] Neben der Weigerung der Jesuiten, den alten Klosterfriedhof der Minoriten für bürgerliche Begräbnisse offen zu halten (§ 7), begründete die Bürgergemeinde ihre Blockade in weiteren acht Artikeln. So sei die bürgerliche Wasserkunst einst mit erheblichen Kosten errichtet worden (§ 1). Noch jüngst habe die Stadt ihr Leitungsnetz und Pumpenhäuschen ohne Beteiligung des vermögenden Klerus für 5000 Taler renovieren lassen. Bei der vom Kolleg vorgeschlagenen Wasserableitung aus den Stadtkümpen steigere sich die Brandgefahr innerhalb der Stadt erheblich, da notwendiges Löschwasser fehlen würde (§ 5). Ebenso hätten die Jesuiten durch ihre Ankäufe von bürgerlichen Hausstätten, die der Erweiterung des Kolleggeländes gedient haben, indirekt die Stadtkasse belastet (§ 8). Entfallende Wachdienste und Grundsteuern müssten nun allein von den Bürgern getragen werden, da Grundstücke in jesuitischer Hand nicht mehr veranlagt werden könnten. Zu guter Letzt wartet die Replik noch mit einer Überraschung auf: In Artikel 6 bestreiten Bürgermeister und Rat rundweg den Wassermangel der Jesuiten. Denn nicht nur ein, sondern gleich drei „gute Brunnen“ befänden sich auf dem Areal des Kollegs:

„[§] 6. Daß das Collegium [sei] mitt dreien gutten Soeden [= Grundwasserbrunnen] versorgett. Da hiebevor nicht mehr als einer darinn gebrauchett, vnd mehr Personen dero Zeitt als jetzo darinn gewesen vnd daraus Waßers genugh darin haben konnen, […].“[23]

Ob es sich bei dieser Brunnenvermehrung um einen Irrtum, eine bewusste Täuschung oder die Wahrheit gehandelt hat, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit entschieden werden. Womöglich bringen die archäologischen Arbeiten im Innenhof des Gymnasiums Theodorianum mehr Licht in die Sache.[24]

Ausbau des Kollegs und Konstruktion einer autonomen Wasserkunst

Die Planungsarbeiten an der eigenen Wasserkunst wurden nach 1605 vorangetrieben. Der kontinuierliche Ausbau der Kolleg-, Schul- und Universitätsgebäude in der Oberstadt dürfte das Bedürfnis ihrer Bewohner nach einer gesicherten Wasserversorgung noch gesteigert haben. Bis Ende 1614 wurde am Kamp ein neuer Gymnasialflügel eingeweiht und der Innenausbau der neuen Universität im Alten Südflügel forciert.

Kupferstich Südseite Kolleg (Pfarrarchiv Marktkirche, Erzbischöfliches Diözesanmuseum Paderborn)

Noch im selben Jahr zogen zudem 46 junge Studierende in das neue Noviziat ein.[25] Drei Jahre später erweiterten die Jesuiten in der Unterstadt ihren Immobilienbesitz an der Börnepader. Im November 1617 kauften sie von einem „M.[eister] Hillebrandt Isinck“ die „pekeley scheuren an der Pader“[26]. Wo diese Scheune genau lag, ist leider nicht mehr eindeutig auszumachen. Doch dürfte auf ihrem Platz oder in unmittelbarer Nachbarschaft das Waschhaus der Jesuiten errichtet worden sein.[27] Sander berichtet in seiner Chronik über das Jahr 1617 von dem Kauf eines „Haus[es] vor der Pickelei (die ‚Badstube‘ genannt)“, für die das Kolleg 221 Reichstaler ausgeben habe.[28] Seine Zuschreibung als Badestube ist allerdings irreführend. Denn dieses (mittelalterliche?) Gebäude, das im südlichen Vorfeld der Pickelei-Insel am Westufer der Börnepader gelegen haben dürfte, kam nach den in den Akten überlieferten Kaufbriefen erst im Jahr 1626 in den Besitz der Jesuiten. Vermutlich bedienten sich die Patres bei dieser Transaktion des Paderborner Buchbindermeisters Hermann Gartner als Strohmann. Denn laut einer ersten Kaufverschreibung vom 21. Januar 1626 hatte Gartner die „behausung […] wie dieselbe vff der borne Pader zwischen der Peckeley vnnd Jorgen Wasings heußeren […] belegen, vnd die battstuben genandt“[29] von den Vormündern der beiden „pfleglinge“ Jacob und Liborius Hoppen gekauft. Interessant hieran ist die zügige Ausstellung eines zweiten Kaufbriefs, der bereits sieben Wochen später, am 14. März 1626, vom Notar aufgesetzt wurde.[30] Demnach habe das Buchbinderpaar Hermann und Tecla Gartner seinen jüngst erstandenen Besitz gleich an die Gesellschaft Jesu weiterverkaufen müssen, da sie Geldschulden bei den Patres gehabt hätten.[31] Hatte Gartner die „Badstube“ noch im Januar 1626 für 110 Taler erworben, so zahlten ihm die Jesuiten Mitte März bereits 115 Taler für das Anwesen. Steckte das verschuldete Ehepaar hier womöglich eine Provision von fünf Reichstalern ein, die für ein von langer Hand vorbereitetes Geschäft ausgelobt worden sind?[32]

Am Ausgang der 1620er-Jahre sollte sich der Wassermangel im Jesuitenkolleg allmählich entschärfen. Nach der im Januar 1622 erfolgten militärischen Besetzung durch den lutherischen Feldherrn Christian II. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599–1626), der symbolträchtig im neu erbauten Jesuitenkolleg Quartier nahm,[33] flammte der konfessionelle Widerstand der protestantischen Bürgeropposition ein letztes Mal auf. Mit dem endgültigen Abzug des „Tollen Christian“ im Frühjahr 1622 brach die bürgerliche Rebellion aber rasch in sich zusammen. Erneut wurden mit Johann Roeren und Eberhard Kannengießer zwei unbeugsame Ratsherren, dieses Mal in der fürstbischöflichen Residenz in Schloß Neuhaus, öffentlich hingerichtet. Andere Lutheraner waren zuvor aus Paderborn geflohen oder wurden des Landes verwiesen. Unter dem neuen, aber fernen Landesherrn Fürstbischof Ferdinand I. von Bayern (amt. 1618–1650) machte die Rekatholisierung der Stiftshauptstadt deutliche Fortschritte.[34] Schließlich genehmigten Domkapitel und Bürgerschaft den Jesuiten wohl schon im Jahr 1623 den Aufbau einer von der Stadt autonomen Wasserversorgung.[35] Im Herbst war mit dem Orgelbauer Jacob Hein aus Fritzlar der erste von insgesamt drei Baumeistern gefunden. Dieser Spezialist, der eigentlich zur Reparatur der defekten Orgel der St. Johanniskirche (alte Minoritenkirche am Kamp) angereist war, erhielt im Kolleg einen „Freitisch“. Meister Hein nutzte den Winter 1623/24 für Experimente mit innovativen Hebetechniken.[36] Sein mutmaßlich erster Entwurf galt einer pneumatischen Wasserpumpanlage mit vier Blasebälgen, die statt Luft Wasser aus einem großen Reservoir in die Oberstadt pumpen sollten. Dieses Experiment schlug allerdings im Laufe des Jahres fehl.

Konstruktionsskizze der Paderborner Balgenpumpe, Jacob Hein 1623/24

Ein zweiter Versuch, bei dem Hein auf eine konservative Lösung setzte, indem er eine in Großstädten wie Lübeck, Hamburg oder Augsburg bewährte „Ketten“- oder „Zahnstangenpumpe“ konstruierte, wurde von dem Orgelbauer im Herbst 1624 nicht zu Ende geführt. Nach Fertigstellung eines Wasserrades, des Radstuhls sowie des sandsteinernen Pumpbrunnens verließ er aus unbekannten Gründen vorzeitig die Stadt. Nach weiteren Unterbrechungen der Bauarbeiten, welche unter anderem im Sommer 1625 durch eine Epidemie hervorgerufen worden waren,[37] gelang schließlich im Jahr 1626 dem aus Kassel stammenden Geschütz- und Glockengießer Gottfried Köhler die glückliche Vollendung von Heins infelix aquaeductus.[38] Nach einem Neubau des Pumpenhauses – das alte war aufgrund seiner Höhe zu windanfällig und instabil – dürfte die Wasserkunst ab 1629 einwandfrei funktioniert haben.

Letzte Querelen und Inbetriebnahme der Jesuitenwasserkunst 1628/29

Noch ein Jahr zuvor hatten die Jesuiten ihr Baurecht auf dem Gelände der Pickelei gegenüber weiteren Anrainern durchsetzen müssen. Dieses Mal drohte das Kloster Abdinghof mit einer Blockade der abschließenden Arbeiten am Pumpwerk. Als Eigentümerin des alten Hospitals und des „Freien Hofs“, den die Mönche an die Adelsfamilie von Oynhausen ausgegeben hatten, fürchtete der Konvent mögliche Überschwemmungen ihres Lehnbesitzes durch das neue Stauwehr, das für die Jesuitenwasserkunst angelegt werden musste.[39] Hinzu kam, dass die östliche Mauer des Pumpenhauses, die jenseits der Börnepader verlief, auf Abdinghofer Klostergrund auszuführen war. Da der Untergrund sumpfig war, mussten drei (Stütz-)Pfeiler („Pfillen“) errichtet werden, um das Fundament der Mauer fester gründen zu können. Nach einer gemeinsamen Inaugenscheinnahme, die einige Jesuitenbrüder mit dem Abt des Klosters auf der Baustelle vornahmen, fand man schließlich zum Vergleich: Die Benediktiner genehmigten den Eingriff in ihre Hospitalklausur unter der Bedingung, dass die Jesuiten ihrerseits zusagten, in die Rückwand des Pumpenhauses – dieses lag der Westwand des „steineren Hospitalsgebew[s]“ direkt gegenüber – keine „nachtheilig[n] Fenster“[40] einzubauen. Ein mögliches Motiv für diese Bauauflage bestand wohl in der Befürchtung der Mönche, dass die „Armen“, die in diesem Hospitalgebäude „ihre Schlaffung haben“, also ihre Schlafunterkunft hatten, vom Lärm des Räderpumpwerks gestört werden könnten. Zudem akzeptierten die Jesuiten die Zahlung eines kleinen Grundzinses in recognitionem dominici fundi („zur Anerkennung des Grundherrn“), der an den Provisor des Abdinghofhospitals jährlich auszuzahlen war.[41] Für die Behebung künftiger Überflutungsschäden, welche in den vermieteten Kellern, Gemächern oder Gärten benachbarter Hausstätten festgestellt würden, war die Gesellschaft Jesu allein haftbar zu machen. Ebenso erbat sich Abdinghof ein Mitspracherecht bei der Bestellung des jesuitischen Wassermeisters, welcher „zur Beaufsichtigung und Versorgung der Wasserkunst“[42] eigens angestellt werden sollte. Dabei lehne der Konvent alle Personen ab, von denen „der Abt oder das Hospital Ungelegenheiten zu befürchten“ hätten. Nach der Überwindung dieser letzten Hindernisse nahm die Kunst spätestens 1629 ihren Betrieb auf. Fortan trieb ein ca. 4,20 Meter hohes und 0,90 Meter breites Wasserrad frisches Quellwasser[43] durch eine metallene Steigleitung über gut 20 Höhenmeter in den Wirtschaftshof des Jesuitenkollegs.[44] Die für die Wasserverteilung notwenigen Hochbehälter hatte man frostsicher im Obergeschoss des Backhauses, gleich neben der Wohnstube des Bäckers, unter das Dach gestellt.[45]

[1] Vgl. K. Hohmann, Vom Theodorianischen Ensemble bis zur Theologischen Fakultät der Gegenwart: Bau- und Nutzungsgeschichte, in: J. Meyer
zu Schlochtern (Hg.), Die Academia Theodoriana. Von der Jesuitenuniversität zur Theologischen Fakultät Paderborn 1614–2014, Paderborn 2014, 435–459, hier: 435–437; F. Schröder, Geschichte der Wasserversorgung der Stadt Paderborn [Manuskript masch.], Paderborn 1981; U. Melzer, Historische Formen der Wasserversorgung in den Städten des ehemaligen Hochstifts Paderborn (Denkmalpflege und Forschungen in Westfalen 28), Bonn 1995, 72–88, hier: 124.
 
[2] So habe Fürstbischof Dietrich nach Klaus Hohmann persönlich die Pläne für das Quadrum entworfen, vgl. Hohmann, Bau- und Nutzungsgeschichte (s. Anm. 1), 438.
 
[3] Die Umsetzung entsprechend scharfer Dekrete des reformwilligen Fürstbischofs zum zweifelhaften Lebenswandel des Diözesanklerus versuchte das Paderborner Domkapitel aktiv zu unterlaufen. So eskalierte der im Jahr 1602 ausgebrochene „Agenden-Streit“ (1602–1608) im Oktober 1603 in der bischöflichen Absetzung des Domdechanten Arnold von der Horst. – Vgl. S. Ehrenpreis/G. Horstkemper, Paderborn im Zeitalter der frühmodernen  Landesherrschaft und der Konfessionalisierung, in: F. Göttmann/K. Hüser/J. Jarnut (Hg.), Paderborn – Geschichte der Stadt in ihrer Region. Band 2: Frühe Neuzeit, Paderborn 1999, 61–147, hier: 139–146; H. J. Brandt/K. Hengst, Geschichte des Erzbistums Paderborn. Band 2: Das Bistum Paderborn von der Reformation bis zur Säkularisation 1532–1802/21, Paderborn 2007, 204ff.
 
[4] Vgl. S. Ehrenpreis/G. Horstkemper, Paderborn im Zeitalter der frühmodernen Landesherrschaft und der Konfessionalisierung, in: F. Göttmann/K. Hüser/J. Jarnut (Hg.), Paderborn – Geschichte der Stadt in ihrer Region. Band 2: Frühe Neuzeit, Paderborn 1999, 61–147, hier: 134.
 
[5] Vgl. ebd., 127–131, 139–144.
 
[6] Vgl. Hohmann, Bau- und Nutzungsgeschichte (s. Anm. 1), 438.
 
[7] Vgl. ders., Die Wasserkünste der Jesuiten und der Kapuziner an den Paderquellen, in: Die Warte 164 (2014) 23–28, hier: 23.
 
[8] Vgl. Erbpachtbrief vom September 1517, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 2r–2v. Die umseitige Beschriftung der Pachturkunde als Kopie eines „Kauffbrieffs“ der Pickelei ist – bewusst oder unbewusst – zumindest irreführend (vgl. ebd., fol. 3v).
 

[9] Vgl. Pachtbrief der „Anna Tylen aus Geseke“ vom 3. Mai 1599, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 4r–4v, der notariell auf dem Paderborner Rathaus besiegelt worden ist.

[10] J. Sander S. J., Geschichte des Jesuitenkollegs in Paderborn 1580–1659 (SQWFG 64), Paderborn 2011, 295.
 
[11] „Der andere Grund war, dass eben diesen Platz Dethard Cropp für 20 Jahre gepachtet hatte und die Domherren sich sehr darüber ärgerten, dass er hier Pächter war, und sie wollten, dass er von diesem Besitz weiche.“ (Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs [s. Anm. 10], 295–297)
 
[12] Der Pächter der Stadtwaage wurde vom Rat vereidigt. Er erhielt nach dem Umbau des Rathauses (ab 1617) dort eine eigene Wohnkammer für sich und seine Familie zugewiesen, woraus sich die besondere Nähe des Amtsinhabers zur Bürgerschaft ergab. – Vgl. A. Neuwöhner, Den Kampf um die Freiheit verloren? Verwaltung und Finanzen der Stadt Paderborn im Spannungsfeld von städtischer Autonomie und frühmodernem Staat (Studien und Quellen zur
Westfälischen Geschichte 48), Paderborn 2004, 137f.
 
[13] Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs (s. Anm. 10), 297.
 
[14] Das Übertragungsdokument an die Jesuiten unterschrieb seine Ehefrau Gertrud Kropp, „weill mein Man Dethardt wegen Krancheitt seines Heupts nitt schreiben konnen“ (EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 6r).
 
[15] Capsula P I […] N. 5, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 1r.
 
[16] Jesuitenchronik 1603: „[…] Diese [Pickelei] besaß als Eigentum Anna Tülen, die versprochen hatte, die Pickelei für einen Preis von 51 Talern unseren Mitbrüdern zu verkaufen.“ (Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs [s. Anm. 10], 295) Die besitzrechtliche Unterscheidung zwischen „Kauf“ und „Pacht“ wird im Gegensatz zur Aktenüberlieferung der Jesuiten von Sander nicht immer trennscharf vorgenommen. So handelte es sich bei den diversen Transaktionen
zur Pickelei der Jahre 1599–1603 tatsächlich um eine Elocatio Domus et Horti pickeliae, und nicht um einen zeitlich unbegrenzten Immobilienerwerb. – Zitiert nach Capsula P I […] N. 4, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 1r.
 
[17] Vgl. allgemein R. Decker, Der Kampf um Paderborn. Bischof Dietrich von Fürstenberg und die städtische Opposition 1600–1604 (Paderborn. Geschichte in Bildern – Dokumenten – Zeugnissen 6), Paderborn 1996; B. Braun, Paderborn nach 1604, in: Göttmann/Hüser/Jarnut (Hg.), Paderborn (s. Anm. 4), 149–199, hier: 150–154.
 
[18] Vgl. Decker, Kampf um Paderborn (s. Anm. 17), 38f.
 
[19] Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs (s. Anm. 10), 343f.
 
[20] Vgl. ebd., 345f.
 
[21] Vgl. ebd.
 
[22] Vgl. Etzliche Vrsachen, warumb vff deß Hocherwürdigen vnsers gnedigen Fürsten und Hern[…], o. D. EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 30, fol. 11r–11v.
 
[23] Ebd., fol. 11v.
 
[24] Vgl. den Beitrag von S. Gai und R. Süße in diesem Heft.
 
[25] Vgl. Hohmann, Bau- und Nutzungsgeschichte (s. Anm. 1), 441.
 
[26] Quittung vom 20. November 1617, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 8r.
 
[27] Auf einem Paderborner Landtag wurde im Mai 1797 u. a. darüber debattiert, ob man nicht das alte „Waschhauß, die Pickeley genannt“, die sich bis 1773 im Besitz des Jesuitenkollegs befand, zur Errichtung eines neuen „Hospital Hause für arme Kranke“ nutzen könne (vgl. Korrespondenz zwischen Fürstbischof Franz Egon von Fürstenberg und der „Exjesuitenkommission“, 17.–20. Mai 1797, EAB Pb, Studienfonds, Akten V, Nr. 24, fol. 3r–5v). Der Paderborner Bistumshistoriker Georg Joseph Bessen hielt in seiner Materialsammlung hierzu knapp fest: „Im Mai 1797 suchte man das Universitätshaus um die Pickelei zu bringen, und wünschte im selben ein Armenhospital anzulegen.“ (Collectanea ad historiam Paderbornensem spectantia, EAB Pb, Studienfonds, Pa 098, 382)
 
[28] Vgl. Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs (s. Anm. 10), 493.
 
[29] „Hoppen Scheuren auff der Pickeley wie sie Hermanno Gärdener ist verkaufft gewesen Ao. 1626. 21. Januarij“ (EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 9r–10r).
 
[30] Vgl. Dem Collegio geschehene Kauff Verschreibung […], 14. März 1626, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 11r–13v.
 
[31] Der Kaufbrief spricht von „fünfzig Rthl.“, welche das Paar „auß ihren gutteren zu bezahlen nicht vermochten“ (EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 11v).
 
[32] Auffällig ist, dass Heidenreich Pontanus („Heidenrici Pontani“), Sohn und Nachfolger des Paderborner Buchdruckers Matthäus (ca. 1565–1622), im Kaufbrief neben Matthäus Bödecker als zweiter bürgerlicher Zeuge genannt wird. – Vgl. EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 170, fol. 13r. Die erste Paderborner Druckerfamilie belieferte u. a. die Jesuitenuniversität und das Gymnasium mit zahlreichen Druckwerken, welche die Patres dort in Auftrag gaben. Ihre
Werkstatt lag zudem in unmittelbarer Nachbarschaft des Jesuitenkollegs am Kamp. – Vgl. M. Kohle, Familie Pontanus und ihr Druckwerk. Neuigkeiten zur ersten Paderborner Offizin, in: WestfZs 156 (2006) 369–375.
 
[33] Vgl. die Schilderung aus Sicht der Jesuiten bei Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs (s. Anm. 10), 547–551.
 
[34] Pater Johannes Sander nennt in seinen Annalen das Jahr 1623 wegen der hohen Zahl an Konvertiten „ein Jahr der Bekehrung dieser Stadt“ (ebd., 585).
 
[35] Chronik, 1624: „Man hatte bis jetzt mehrere Jahre darüber verhandelt, dass eine Wasserleitung von den Paderquellen zum Kolleg gelegt werden sollte, aber viele Verzögerungen traten ein, so dass dieser Plan nie zur Ausführung gebracht wurde. Nachdem nun aber die Hindernisse beseitigt und die Schwierigkeiten überwunden waren, wurde in diesem Jahr erreicht, dass eben dieser Plan genehmigt wurde.“ (ebd., 593).
 
[36] Vgl. M. Ströhmer, Die Paderborner Wasserkünste als technische Denkmale des europäischen Kulturerbes ECHY 2018, in: WestfZs 169 (2019) 295–318, hier: 304–314.
 
[37] Am 24. August 1625 wurde der Schulbetrieb am Gymnasium eingestellt und im Oktober das Kolleg vorübergehend geschlossen. – Vgl. Sander, Geschichte des Jesuitenkollegs (s. Anm. 10), 599.
 
[38] Chronik, 1624: „Im 26. Jahr [1626] aber hat ein Handwerksmeister mit mehr Erfahrung das schlecht Begonnene [sic] Werk wieder hergerichtet und glücklich vollendet.“ (ebd., 593)
 
[39] Vgl. Informatio de aquaeductum nostro, seu hydraulica, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 30, fol. 1r.
 
[40] Vgl. B. Stolte, Abschriften und Regesten von Urkunden und Akten des Studienfonds, EAB Pb, AV Pb, Cod. 169, fol. 100v–101v.
 
[41] Vgl. Informatio de aquaeductum nostro, seu hydraulica, EAB Pb, Studienfonds, Akten I, Nr. 30, fol. 1r..
 
[42] Stolte, Abschriften und Regesten (s. Anm. 40), fol. 101r.
 
[43] Nach Franz Schröder wurde das Frischwasser der Jesuitenkunst „aus einer [separaten] Quelle vom Abdinghofe her entnommen.“ (Schröder, Geschichte der Wasserversorgung [s. Anm. 1], 130)
 
[44] Vgl. Ströhmer, Paderborner Wasserkünste (s. Anm. 36), 312.
 
[45] Vgl. Schröder, Geschichte der Wasserversorgung (s. Anm. 1), 131; Hohmann, Bau- und Nutzungsgeschichte (s. Anm. 1), 444.

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Dies ist ein Auszug aus einem Aufsatz des Historikers Prof. Dr. Michael Ströhmer. Der Originaltitel des Aufsatzes lautet: "Die Wassernot des Paderborner Jesuitenkollegs. Brunnen und Wasserkünste im konfessionspolitischen
Ressourcenkonflikt (1596–1629)", in: ThGl 111 (2021), S.362-391. Sollten Sie weiteres Interesse an der Geschichte der Wasserversorgung des Jesuitenkollegs haben, empfehlen wir Ihnen den vollständigen Aufsatz (PDF-Datei) herunterzuladen.

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